Abadin – Vilalba
Die letzten 2 Abende hatte sich in den Herbergen die gleiche Gruppe getroffen. Lukas, Armando – ein Banker aus Madrid und ein weiterer Pilger (heute ist sein letzter Tag). Die Frauen sind sogar mehr geworden – Carla aus Barcelona, Veronica aus Sevilla, 2 aus Krakau und eine neue Pilgerin aus Bratislawa. Da Spanien EM gespielt hat, war es ein lustiger Abend mit Armando. So langsam kenne ich mehr Wörter und er bemüht sich meinen Kauderwelsch zu verstehen so dass wir uns gut unterhalten können.
Heute Früh um 7 Uhr sind neben mir nur 4 Frauen bereit um loszugehen. Ich frühstücke nebenan und geh als erster los. Langsam (tranquillo) – denn mit den 2 kürzeren und leichteren Etappen die anstehen möchte ich dass mein Bein so gut wie möglich heilen kann.
Nach einer Weile kommt Carla hinterher – sie war auch die letzten 2 Tage die Erste.
Nach einer kurzen Unterhaltung zieht sie weiter. Als ich nach eimal falsch abbiegen einen kleinen Umweg gemacht hatte, steht plötzlich Ola (eine von den 2 polnischen Frauen) da. Wir gehen ein Stück gemeinsam, bis Ola für eine Pause zurück bleibt. Kurz darauf, sitzt Carla an der nächsten Ecke – wir gehen bis an eine Brücke mitten im Nirgendwo. Zu unserer Überraschung hat hier ein – ich würde mal sagen – nach Erleuchtung suchender junger Mann einen Stand mit selbstgemachtem Schmuck aufgebaut. Während Carla in ein Gespräch mit Ihm versinkt, geniesse ich meine Pause mit Gazpacho und Platana auf dem Rastplatz hinterhalb der Brücke.
Als ich wieder hochgehe, sitzt Carla im Schneidersitz vor ihm auf dem Boden und ist sichtlich gerührt. Als ich zu dem Mann sage, dass das ein schöner Platz ist, erklärt er, dass das ein früherer Rastplatz von Kelten gewesen wäre un hier auch deren Rituale abgehalten wurden. Als Veronica eintrifft und der Mann und Carla nochmal zum Rastplatz gehen, gehe ich mit Ihr weiter. Mit Veronica ergibt sich auch eine lange Unterhaltung. Bis Carla uns einholt. Wir versuchen uns mit Ihr zu unterhalten, aber Sie ist noch zu bewegt von dem Treffen an der Brücke. Mit einem stotternden – er hat meine Seele geheilt – eilt sie weiter.
Mit Veronica gehe ich noch bis Vilalba, wo wir noch die zweite polnische Frau treffen. Nach einem Kaffee und einem buen Camino, ziehen die Beiden nach Baamonde (nochmal 20km) weiter. Das wird meine 2te Schonungsetappe morgen. Auf dem Weg zur Unterkunft treffe ich noch Lukas, Er weis noch nicht ob er weiter geht oder nicht.
Lieber Helmut, wow! Ich bin sprachlos!
Alles toll und pass auf dich auf: vor allem auf deine
Füße u guten Kaffee am Morgen!
Ganz liebe Grüsse Herbie